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Festschrift

Die Zahl 50 gestellt aus Schülerinnen und Schülern sowie den Erwachsenen der LVR Förderschule
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50-jähriges Schuljubiläum

Grußwort der Schulleitung

Grußwort der Schulleitung Liebe Leserin, lieber Leser, 50 Jahre sind eine sehr lange Zeit, länger als unser Lebensalter, das von Frau Heider und Herrn Herrmann. So lang, dass wir uns das gar nicht vorstellen können. Dabei kann man sich fragen: ist 50 viel oder wenig? 50 Jahre sind für uns Menschen sicher sehr viel. Aber 50 Sandkörner? Sie bedecken auf einem Strand nur ein winziges Stück. Und wie ist es mit 50 Schritten auf dem Schulhof? Oder 50 Bällchen im Bällebad? Deshalb haben wir uns in unserer Projektwoche alle gemeinsam auf den Weg gemacht, um herauszufinden, was „50“ bedeutet. Wie sieht eine „50“ aus? Wie klingt „Herzlich Willkommen“ in 50 Sprachen? Wie sieht es aus, wenn 50 bunte Töpfe den Schulhof verschönern? So haben wir viel über diese Zahl erfahren. 50 Jahre LVR-Förderschule sind eine Zeit voller Geschichten und Geschichte. Die Schule hat sich in dieser Zeit sehr verändert. Durch die Initiative von Eltern wurde sie 1968 gegründet. Sie ist über die Jahre hinweg gewachsen und die Förderung und Begleitung unserer Schülerinnen und Schüler in Unterricht, Therapie und Pflege hat sich stark weiterentwickelt. Heute ist sie ein Lern- und Lebensraum mit einem breiten Angebot und vielfältigen Möglichkeiten, unsere Schülerinnen und Schüler auf dem Weg hin zu einer möglichst selbstständigen Lebensführung individuell zu unterstützen. 50 Jahre LVR-Förderschule ist aber auch eine Zeit voller persönlicher Erfahrungen. Jedes Kind, jeder Jugendliche und jeder Erwachsene dieser Schule hat sein ganz eigenes, unverwechselbares Stück der Schulgeschichte erlebt. Wir hoffen, dass dieses Jubiläum für viele eine schöne Gelegenheit ist, sich daran zu erinnern und die erlebten Geschichten zu erzählen. Denn so erfahren andere davon, die Geschichten werden ein Stück weit bewahrt und fügen sich zusammen wie ein großes Puzzle. Wir laden Sie und Euch alle herzlich ein, ein wenig in dieser Festschrift zu blättern, in die 50 Jahre unserer Schule einzutauchen, sich an frühere Begebenheiten zu erinnern oder Neues aus vergangenen Zeiten zu erfahren. ... und wir freuen uns darauf, zusammen mit Ihnen und Euch noch viele weitere Jahre der Schulgeschichte zu erleben.
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Thomas Herrmann (Schulleiter) und Anette Heider (stellvertr. Schulleiterin)

Liebe Leserin, lieber Leser,
50 Jahre sind eine sehr lange Zeit, länger als unser Lebensalter, das von Frau Heider und Herrn Herrmann.
So lang, dass wir uns das gar nicht vorstellen können. Dabei kann man sich fragen: ist 50 viel oder wenig? 50 Jahre sind für uns Menschen sicher sehr viel. Aber 50 Sandkörner? Sie bedecken auf einem Strand nur ein winziges Stück. Und wie ist es mit 50 Schritten auf dem Schulhof? Oder 50 Bällchen im Bällebad?

Deshalb haben wir uns in unserer Projektwoche alle gemeinsam auf den Weg gemacht, um herauszufinden, was „50“ bedeutet. Wie sieht eine „50“ aus? Wie klingt „Herzlich Willkommen“ in 50 Sprachen? Wie sieht es aus, wenn 50 bunte Töpfe den Schulhof verschönern? So haben wir viel über diese Zahl erfahren.

50 Jahre LVR-Förderschule sind eine Zeit voller Geschichten und Geschichte. Die Schule hat sich in dieser Zeit sehr verändert. Durch die Initiative von Eltern wurde sie 1968 gegründet. Sie ist über die Jahre hinweg gewachsen und die Förderung und Begleitung unserer Schülerinnen und Schüler in Unterricht, Therapie und Pflege hat sich stark weiterentwickelt. Heute ist sie ein Lern- und Lebensraum mit einem breiten Angebot und vielfältigen Möglichkeiten, unsere Schülerinnen und Schüler auf dem Weg hin zu einer möglichst selbstständigen Lebensführung individuell zu unterstützen. 50 Jahre LVR-Förderschule ist aber auch eine Zeit voller persönlicher Erfahrungen. Jedes Kind, jeder Jugendliche und jeder Erwachsene dieser Schule hat sein ganz eigenes, unverwechselbares Stück der Schulgeschichte erlebt. Wir hoffen, dass dieses Jubiläum für viele eine schöne Gelegenheit ist, sich daran zu erinnern und die erlebten Geschichten zu erzählen. Denn so erfahren andere davon, die Geschichten werden ein Stück weit bewahrt und fügen sich zusammen wie ein großes Puzzle.

Wir laden Sie und Euch alle herzlich ein, ein wenig in dieser Festschrift zu blättern, in die 50 Jahre unserer Schule einzutauchen, sich an frühere Begebenheiten zu erinnern oder Neues aus vergangenen Zeiten zu erfahren. ... und wir freuen uns darauf, zusammen mit Ihnen und Euch noch viele weitere Jahre der Schulgeschichte zu erleben.

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Grußwort von Elke Braun

Liebe Leserinnen und Leser der Festschrift! In der Regel gehen unsere Kinder 11 Jahre lang zur Schule. Eine Zeit, in der sie viele Stunden länger mit den LehrerInnen und MitschülerInnen zusammen sind als mit der eigenen Familie. Mein Sohn Roman und ich durften die Erfahrung machen, dass die Schule zu einem zweiten Zuhause geworden ist. Roman fühlt sich seit dem ersten Schultag sicher und geborgen, ernst genommen und verstanden. Jede/r kennt jede/n mit Namen und weiß, in welche Klasse er/sie gehört. Es wird miteinander und voneinander gelernt. Es wird gemeinsam gegessen, gefeiert, gespielt und verreist, gelacht und manchmal auch gestritten, geweint und getröstet…..wie das eben zu Hause auch der Fall ist. Hilfsbereitschaft und Teamgeist ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Schuljahre. Der Unterricht macht Spaß, und es gibt keinen Tag, an dem Roman nicht gerne zu „seiner“ Schule fährt. Mir als Mutter und langjährige Schulpflegschaftsvorsitzende ergeht es ähnlich. Ich bin oft in der Schule und habe dort immer das Gefühl, zu einer großen Familie zu gehören. Wenn man sich die Geschichte der LVR-Förderschule Mönchengladbach anschaut, dann fällt auf, dass die Schülerzahl innerhalb relativ kurzer Zeit enorm angestiegen ist. Dennoch hat unsere Schule über 50 Jahre hinweg ihren familiären Charakter behalten. Ich wünsche der gesamten Schulgemeinde, dass das auch in der Zukunft so bleiben wird, und gratuliere im Namen der Schulpflegschaft ganz herzlich zum 50jährigen Jubiläum!
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Elke Braun, Elternpflegschaftsvorsitzende 2009 - 2018

Liebe Leserinnen und Leser der Festschrift!

In der Regel gehen unsere Kinder 11 Jahre lang zur Schule. Eine Zeit, in der sie viele Stunden länger mit den LehrerInnen und MitschülerInnen zusammen sind als mit der eigenen Familie.

Mein Sohn Roman und ich durften die Erfahrung machen, dass die Schule zu einem zweiten Zuhause geworden ist. Roman fühlt sich seit dem ersten Schultag sicher und geborgen, ernst genommen und verstanden.
Jede/r kennt jede/n mit Namen und weiß, in welche Klasse er/sie gehört.
Es wird miteinander und voneinander gelernt. Es wird gemeinsam gegessen, gefeiert, gespielt und verreist, gelacht und manchmal auch gestritten, geweint und getröstet…..wie das eben zu Hause auch der Fall ist.
Hilfsbereitschaft und Teamgeist ziehen sich wie ein roter Faden durch alle Schuljahre. Der Unterricht macht Spaß, und es gibt keinen Tag, an dem Roman nicht gerne zu „seiner“ Schule fährt.

Mir als Mutter und langjährige Schulpflegschaftsvorsitzende ergeht es ähnlich. Ich bin oft in der Schule und habe dort immer das Gefühl, zu einer großen Familie zu gehören.

Wenn man sich die Geschichte der LVR-Förderschule Mönchengladbach anschaut, dann fällt auf, dass die Schülerzahl innerhalb relativ kurzer Zeit enorm angestiegen ist. Dennoch hat unsere Schule über 50 Jahre hinweg ihren familiären Charakter behalten.

Ich wünsche der gesamten Schulgemeinde, dass das auch in der Zukunft so bleiben wird, und gratuliere im Namen der Schulpflegschaft ganz herzlich zum 50jährigen Jubiläum!

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Daten zur Schulgeschichte

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Interviews mit Ehemaligen

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen ASS1 und ASS3b erstellten im Juni 2018 einen Fragenkatalog und führten dann Interviews mit ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schule: Winfried Seppelt (ehemaliger Schulleiter) Astrid Landmesser (ehemalige Physiotherapeutin) Horst Padberg (ehemaliger Lehrer) Heidi Pittner (ehemalige Physiotherapeuin) Erhard und Monika Schimke (ehemaliger Lehrer) Brigitte Schacht (ehemalige Fachlehrerin) Wolfgang Müllers (Lehrer und ehemaliger Zivildienstleistender) Wie war der Unterricht früher? Es gab keine Computer und keine Kopierer, dafür gab es Tonbänder, Film‐Projektoren und frisch abgezogene Matrizenblätter, Englisch, AGs, Arbeitstag gab es zu Anfang noch nicht. Auch der Rollisport kam erst später. Gab es ein Schwimmbad und wenn nicht, wo fand der Schwimmunterricht statt? Die Klassen oder Gruppen mussten zum Schwimmen mit Bussen in verschiedene Schwimmbäder fahren, z.B. ins Schwimmbad vom Krankenhaus Neuwerk. Wo war das Schulgebäude früher? Es gab bis zum Umzug nach Rheindahlen 4 verschiedene Schulgebäude in Mönchengladbach Engelbleck und Sittard. Wie sind die Schüler zur Schule gekommen? Schon immer mit Bussen. Aber früher gehörten die Busse dem Verein und die Zivis, die in den Klassen waren, fuhren morgens und nachmittags auch noch die Busse! Ganz zu Anfang gab es in den Bussen keine Anschnallgurte, Rollstühle konnten auch nicht befestigt werden. Wann gab es die ersten Therapeuten? Die Therapeuten gehörten von Anfang an zur Schule! Bei diesen Fragen waren sich alle Interviewten einig: Wie lang waren die Pausen? Kein großer Unterschied, vergleichbar. Gab es ein warmes Mittagessen? Gab es: ganz zu Anfang hat die Frau des Hausmeisters gekocht, dann wurde das Essen angeliefert. Schließlich gab es in Rheindahlen die große Versorgerküche mit dem Küchen-­‐Team. Wie lang war ein Schultag? Anfangs ging es montags bis donnerstags bis 16.15 Uhr und freitags bis 15.15 Uhr. 7 Unterrichtstunden, wie heute. Gab es Klassenfahrten und wenn ja, wohin? Zumeist jedes Jahr, z.B. in die nähere Umgebung, zu Jugendherbergen, nach Holland auf die Nordseeinseln. Gab es ein Schulfest? Zuerst kleiner, da es nur wenige Klassen gab. Abwechselnd in Sittard und Engelbleck, bevor alle ab 1993 in Rheindahlen waren. Gab es Schuluniformen? Nein. War die Schule barrierefrei? Zuerst nicht, in Engelbleck mussten ganz zu Anfang Schülerinnen und Schüler mit Rollstuhl die Treppe heraufgetragen werden,dann wurde ein Aufzug eingebaut. In Rheindahlen war die Schule von Anfang an barrierefrei. Welche Unterrichtsfächer gab es? Natürlich noch keinen Computer-­‐Unterricht. Englisch gab es anfangs auch noch nicht, den Arbeitstag gab‘s noch nicht und die AGs kamen: „Null-­‐Bock-­‐AG“. Rollisport gab es zu Anfang nicht, es wurde Klassensport gemacht. Hat die Schule Spaß gemacht? Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Zusammenarbeit,Klassenfahrten, der Umgang mit den Schülerinnen und Schülern. Gab es Sportfeste? Zuerst nicht, später das große Sport-­ und Bewegungsfest am „Backeshof“ (heute Krahnendonk), seitdem die Schule zum LVR gehört, viele verschiedene Sporfeste. Waren Jungen und Mädchen getrennt im Unterricht? Nein. Gab es Helfer oder Helferinnen? Zu Anfang gab es in jeder Klasse einen „Zivi“ (Zivildienstleistender), seitdem es keine Zivis mehr gibt,haben wir viele FSJler oder BUFDis. Gab es Krankenschwestern? Anfangs nicht,seit Mitte der 90er Jahre sind auch Krankenschwestern in der Schule. Gab es eine Sekretärin? Schon immer! Ohne Sekretärinnen läuft es doch nicht!
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Sportfeste, wie beim Backsehof (heute Krahnendonk), waren nicht immer selbstverständlich!

Die Schülerinnen und Schüler der Klassen ASS1 und ASS3b erstellten im Juni 2018 einen Fragenkatalog und führten dann Interviews mit ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schule:
• Winfried Seppelt (ehem. Schulleiter)
• Astrid Landmesser (ehem. Physiotherapeutin)
• Horst Padberg (ehem. Lehrer)
• Heidi Pittner (ehem. Physiotherapeuin)
• Erhard und Monika Schimke (ehem. Lehrer)
• Brigitte Schacht (ehem. Fachlehrerin)
• Wolfgang Müllers (Lehrer und ehem. Zivildienstleistender)

Wie war der Unterricht früher?
Es gab keine Computer und keine Kopierer, dafür gab es Tonbänder, Film‐Projektoren und frisch abgezogene Matrizenblätter, Englisch, AGs, Arbeitstag gab es zu Anfang noch nicht. Auch der Rollisport kam erst später.

Gab es ein Schwimmbad und wenn nicht, wo fand der Schwimmunterricht statt?
Die Klassen oder Gruppen mussten zum Schwimmen mit Bussen in verschiedene Schwimmbäder fahren, z.B. ins Schwimmbad vom Krankenhaus Neuwerk.

Wo war das Schulgebäude früher?
Es gab bis zum Umzug nach Rheindahlen 4 verschiedene Schulgebäude in Mönchengladbach Engelbleck und Sittard.

Wie sind die Schüler zur Schule gekommen?
Schon immer mit Bussen. Aber früher gehörten die Busse dem Verein und die Zivis, die in den Klassen waren, fuhren morgens und nachmittags auch noch die Busse! Ganz zu Anfang gab es in den Bussen keine Anschnallgurte, Rollstühle konnten auch nicht befestigt werden.

Wann gab es die ersten Therapeuten?
Die Therapeuten gehörten von Anfang an zur Schule!

Bei diesen Fragen waren sich alle Interviewten einig:

Wie lang waren die Pausen?
Kein großer Unterschied, vergleichbar.

Gab es ein warmes Mittagessen?
Gab es: ganz zu Anfang hat die Frau des Hausmeisters gekocht, dann wurde das Essen angeliefert. Schließlich gab es in Rheindahlen die große Versorgerküche mit dem Küchen-­‐Team.

Wie lang war ein Schultag?
Anfangs ging es montags bis donnerstags bis 16.15 Uhr und freitags bis 15.15 Uhr. 7 Unterrichtstunden, wie heute.

Gab es Klassenfahrten und wenn ja, wohin?
Zumeist jedes Jahr, z.B. in die nähere Umgebung, zu Jugendherbergen, nach Holland auf die Nordseeinseln.

Gab es ein Schulfest?
Zuerst kleiner, da es nur wenige Klassen gab. Abwechselnd in Sittard und Engelbleck, bevor alle ab 1993 in Rheindahlen waren.

Gab es Schuluniformen?
Nein.

War die Schule barrierefrei?
Zuerst nicht, in Engelbleck mussten ganz zu Anfang Schülerinnen und Schüler mit Rollstuhl die
Treppe heraufgetragen werden,dann wurde ein Aufzug eingebaut. In Rheindahlen war die Schule von Anfang an barrierefrei.

Welche Unterrichtsfächer gab es?
Natürlich noch keinen Computer-­‐Unterricht. Englisch gab es anfangs auch noch nicht, den
Arbeitstag gab‘s noch nicht und die AGs kamen: „Null-­‐Bock-­‐AG“. Rollisport gab es zu Anfang
nicht, es wurde Klassensport gemacht.

Hat die Schule Spaß gemacht?
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Zusammenarbeit,Klassenfahrten, der Umgang mit den
Schülerinnen und Schülern.

Gab es Sportfeste?
Zuerst nicht, später das große Sport-­ und Bewegungsfest am „Backeshof“ (heute Krahnendonk),
seitdem die Schule zum LVR gehört, viele verschiedene Sporfeste.

Waren Jungen und Mädchen getrennt im Unterricht?
Nein.

Gab es Helfer oder Helferinnen?
Zu Anfang gab es in jeder Klasse einen „Zivi“ (Zivildienstleistender), seitdem es keine Zivis mehr
gibt,haben wir viele FSJler oder BUFDis.

Gab es Krankenschwestern?
Anfangs nicht,seit Mitte der 90er Jahre sind auch Krankenschwestern in der Schule.

Gab es eine Sekretärin?
Schon immer! Ohne Sekretärinnen läuft es doch nicht!

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Als am ehrwürdigen Bökelberg ein Bundesligaspiel unterbrochen wurde

Anfang der 80er Jahre wurde die Schülerbeförderung noch vom Verein durch uns Schul-­Zivis organisiert. Jeder von uns hatte die Verantwortung für einen Ford Transit. Und so fuhren wir vor und nach der Schule die Schüler kreuz und quer über den Niederrhein; ganz ohne modischen Schnick-­Schnack wie Kopfstützen oder gar Begleitfahrer, dafür mit lauter Musik aus mitunter abenteuerlich selbst eingebauten Musikanlagen. Die Busse nahmen wir nach der Arbeit mit nach Hause und sie gehörten für meist 16 Monate zu unserem Leben wie die langen Haare und die Löcher in den Jeans. Im Graubereich des Verbotenen bewegten sich die sogenannten Fußballtouren. Einige von uns waren wie ich stramme Borussiafans und so luden wir jede zweiten Samstag eine gutgelaunte Bande von Schülern, ausgerüstet mit Schals, Mützen und Fähnchen in die Busse und fuhren zum Bökelbergstadion. Dort ging es damals deutlich familiärer zu. Es war üblich, alle Rollstuhlfahrer nebst Begleiterschar ohne Ticket und Kontrolle durch den Tribünengang der Ostgerade ins Stadion zu lassen. Dort nahmen wir dann hinter dem Tor in der Südkurve Platz. Die Busse parkten wir direkt vor dem Stadiontor und so kamen wir stets knapp vor dem Anpfiff zum Spiel. An jenem denkwürdigen Tag war das Stadion restlos ausverkauft, was damals nicht so der Fall war, nach meiner Erinnerung könnte es das Spiel gegen die Bayern gewesen sein. Wir eilten also gut gelaunt mit den Rollis durch den Gang unterhalb der Tribüne. Das Spiel war gerade angepfiffen worden. Der Weg hinter der Werbebande zur Südkurve war hoffnungslos verstopft. Die vergeblichen Versuche der Ordner einen Weg für uns zu bahnen, machten den Linienrichter aufmerksam, der sich beim Schiedsrichter bemerkbar machte. Und der – pfiff tatsächlich eine Spielunterbrechung! Und so zogen wir, begleitet von zwei Ordnern, diagonal übers Spielfeld in Richtung Eckfahne Süd/West, vorbei an verdutzten Bundesligastars. Mit Rollis über den heiligen Rasen. Für eine gut inszenierte Spielverzögerung schien uns der Zeitpunkt übrigens zu früh. So gab es Schiedsrichterball und das Spiel nahm seinen Lauf. Einige Wochen später erschien dann übrigens bei einem Spiel der Fahrdienstleiter des Vereins und fotografierte die Nummern der Fußballtour-­Busse. Aber das ist eine andere, weitaus unangenehmere Geschichte Herr Sehrbrock, ehemaliger Zivi, Busfahrer und heutiger Lehrer
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Anfang der 80er Jahre wurde die Schülerbeförderung noch vom Verein durch uns Schul-­Zivis organisiert. Jeder von uns hatte die Verantwortung für einen Ford Transit. Und so fuhren wir vor und nach der Schule die Schüler kreuz und quer über den Niederrhein; ganz ohne modischen Schnick-­Schnack wie Kopfstützen oder gar Begleitfahrer, dafür mit lauter Musik aus mitunter abenteuerlich selbst eingebauten Musikanlagen. Die Busse nahmen wir nach der Arbeit mit nach Hause und sie gehörten für meist 16 Monate zu unserem Leben wie die langen Haare und die Löcher in den Jeans.
Im Graubereich des Verbotenen bewegten sich die sogenannten Fußballtouren. Einige von uns waren wie ich stramme Borussiafans und so luden wir jede zweiten Samstag eine gutgelaunte Bande von Schülern, ausgerüstet mit Schals, Mützen und Fähnchen in die Busse und fuhren zum Bökelbergstadion.
Dort ging es damals deutlich familiärer zu. Es war üblich, alle Rollstuhlfahrer nebst Begleiterschar ohne Ticket und Kontrolle durch den Tribünengang der Ostgerade ins Stadion zu lassen. Dort nahmen wir dann hinter dem Tor in der Südkurve Platz. Die Busse parkten wir direkt vor dem Stadiontor und so kamen wir stets knapp vor dem Anpfiff zum Spiel.
An jenem denkwürdigen Tag war das Stadion restlos ausverkauft, was damals nicht so der Fall war, nach meiner Erinnerung könnte es das Spiel gegen die Bayern gewesen sein. Wir eilten also gut gelaunt mit den Rollis durch den Gang unterhalb der Tribüne. Das Spiel war gerade angepfiffen worden. Der Weg hinter der Werbebande zur Südkurve war hoffnungslos verstopft. Die vergeblichen Versuche der Ordner einen Weg für uns zu bahnen, machten den Linienrichter aufmerksam, der sich beim Schiedsrichter bemerkbar machte. Und der – pfiff tatsächlich eine Spielunterbrechung!
Und so zogen wir, begleitet von zwei Ordnern, diagonal übers Spielfeld in Richtung Eckfahne Süd/West, vorbei an verdutzten Bundesligastars. Mit Rollis über den heiligen Rasen. Für eine gut inszenierte Spielverzögerung schien uns der Zeitpunkt übrigens zu früh. So gab es Schiedsrichterball und das Spiel nahm seinen Lauf.
Einige Wochen später erschien dann übrigens bei einem Spiel der Fahrdienstleiter des Vereins und fotografierte die Nummern der Fußballtour-­Busse. Aber das ist eine andere, weitaus unangenehmere Geschichte….
Herr Sehrbrock, ehemaliger Zivi, Busfahrer und heutiger Lehrer

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Schule in 50 Jahren - So sehen es die Schülerinnen und Schüler der ORI 2b

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